Kennung: 1829

München, 24. November 1908 (Dienstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Bonsels, Waldemar

Inhalt

Verehrter Herr Bonsels!

Es thut mir ungemein leid daß ich heute AbendWedekind bereitete sich in der Münchner Gastwirtschaft Zum Hofbräuhauskeller (Innere Wienerstraße 12) für die Lesung am folgenden Abend vor, wie er am 24.11.1908 im Tagebuch notierte: „Abends im HBK studiere ich Zensur.“ nicht zu IhnenWaldemar Bonsels hielt am 24.11.1908 eine vom Neuen Verein veranstaltete Lesung: „Dienstag, 24. November, Abends 8 Uhr findet der erste intime Vortragsabend im Gesellschaftshaus des Vereins (Türkenstraße 28/0) statt. Herr Waldemar Bonsels wird aus einem demnächst erscheinenden Roman ‚Blut‘ ausgewählte Kapitel vorlesen.“ [Vom Neuen Verein. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 61, Nr. 552, 25.11.1908, Vorabend-Blatt, S. 3]. kommen kann, aber ich bin für morgen AbendWedekind hielt am 25.11.1908 zu seiner Lesung im Konzertsaal des Bayerischen Hofes in München im Tagebuch fest (er las aus „Die Zensur“, „Totentanz“ und Gedichte): „Vortrag von Totentanz. Nachher in Großer Gesellschaft in der Torggelstube.“ In der Presse war dann aktuell angezeigt: „Heute Mittwoch Abends halb 8 Uhr findet im Bayerischen Hof der Vortragsabend Frank Wedekinds statt.“ [3. Populärer Dichterabend. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 61, Nr. 553, 25.11.1908, Morgen-Blatt, S. 3] Davor war der Vortragsabend mit detailliertem Programm vom Konzertbüro Emil Gutmann groß annonciert [vgl. Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 61, Nr. 549, 23.11.1908, General-Anzeiger, S. 2] und vorangekündigt gewesen: „Frank Wedekind wird Mittwoch 25. November Abends halb 8 Uhr im Bayerischen Hof folgendes Programm vorlesen: eine Szene aus dem noch unaufgeführten Drama ‚Die Zensur‘; einen Akt in Versen ‚Totentanz‘, der seinerzeit in einer Wiener Zeitschrift veröffentlicht wurde und bis jetzt der Oeffentlichkeit ziemlich unbekannt geblieben ist; endlich Gedichte.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 61, Nr. 549, 23.11.1908, S. 3] noch nicht genügend vorbereitet. Ich versäume die Gelegenheit, Sie zu hören, | wirklich sehr ungern. Ich hoffe nur, daß sich die Gelegenheit bald wiederholtDas war der Fall. Wedekind notierte am 15.12.1908 im Tagebuch: „Vortrag von Bonsels allein.“, und daß wir uns auch sonst bald einmal wieder sehen.

Mit besten Grüßen
Ihr
FrWedekind.


24.11.8.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11 x 18 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der Schreibort ist durch das Tagebuch belegt.

Empfangsort ist der Wohnort von Waldemar Bonsels.

  • Schreibort

    München
    24. November 1908 (Dienstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Waldemar Bonsels
Signatur des Dokuments:
WB B 805 / https://www.monacensia-digital.de/bonsels/content/titleinfo/363733
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Waldemar Bonsels, 24.11.1908. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (20.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

12.02.2021 16:33