Datum, Schreibort und Zustellweg
Der 11.10.1904 ist als Ankerdatum gesetzt. Der Briefentwurf ist seiner Niederschrift im zweiten Halbjahreskalender 1904 zufolge irgendwann zwischen dem 1.7.1904 und 31.12.1904 verfasst worden, wobei die Notizen in seinem unmittelbaren Kontext in thematischer Verbindung mit seinem Inhalt – Wedekind wurde um einen Liedtext zu einer ihm zugegangenen Komposition gebeten, was er zurückweist – nähere Datierungshinweise geben. Die Notiz der Adresse von Kurt Martens (Düllstraße 5, Parterre) [vgl. Adreßbuch von München für das Jahr 1904, Teil I, S. 430] könnte sich auf einen verabredeten Besuch am 5.3.1904 bei dem befreundeten Schriftsteller beziehen [vgl. Wedekind an Kurt Martens, 4.3.1904], ist aber eher unspezifisch. Die spezifischere Notiz zu dem Lied „Die Triller-Camilla“ (Text: Rudolf Bernauer, Musik: Leo Fall) – „Camilla Rapsodie Hongraise“ – verweist auf die Antwort der seinerzeit in Rudolf Bernauers und Carl Meinhards Berliner Kabarett Die Bösen Buben auftretenden Tilla Durieux auf einen nicht überlieferten Brief Wedekinds, der nach den Noten zu diesem Lied gefragt haben dürfte [vgl. Wedekind an Tilla Durieux, 12.7.1904] und sie ihm die Auskunft gab, das Lied „Die Triller-Camilla“ sei melodisch jeweils von verschiedenen Kapellmeistern auf der Grundlage eines Klaviersolos von Franz Liszt, der Ungarischen Rhapsodie Nr. 2 in cis-Moll, variiert worden [vgl. Tilla Durieux an Wedekind, 10.10.1904]. Der Briefentwurf dürfte insofern nach dem Empfang dieser Antwort verfasst und auf seiner Grundlage ein nicht überlieferter Brief an die nicht identifizierte unverheiratete Komponistin (ein „Fräulein“, das ihre „Kompositionen“ wieder bei ihm abholen lassen könne) abgesandt worden sein, die möglicherweise in München wohnte.
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Absendeort
München
Datum unbekannt
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Empfangsort
München
Datum unbekannt