Kennung: 3996

Dresden, 18. September 1916 (Montag), Bildpostkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Tilly

Inhalt

Frau Tilly Wedekind
p.a. Herrn Uhrmacher Günther
Herrsching
am Ammersee Bayern


Innigst geliebte Tilly! Gestern angekommenFrank Wedekind notierte am 17.9.1916 nach seiner Ankunft in Dresden den Besuch bei seiner Schwester Erika Wedekind (Elisenstraße 3b) [vgl. Adreßbuch für Dresden 1917, Teil III, S. 830) und im Ratskeller (in Dresden gab es mehrere Ratskeller): „Fahrt nach Dresden. Abend bei Mieze. Nachher Ratskeller“ [Tb] verbrachte ich den Abend bei Mieze, dann im Ratskeller. Heute FrühWedekind notierte am 18.9.1916: „Besuch bei Dr. Zeiß. Dann bei Licho“ [Tb]. Er besuchte den Geheimen Hofrat Dr. Karl Zeiß, Mitglied der General-Direktion des Königlichen Schauspielhauses in Dresden, ab dem 1.10.1916 Generalintendant in Frankfurt Main, und Dr. Karl Wollf, Spielleiter am Königlichen Schauspielhaus [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1917, S. 372], sowie Adolf Edgar Licho, Direktor des Albert-Theaters in Dresden [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1917, S. 379]. alle Geschäfte erledigt mit Zeiß FrankfurterStichwort, mit dem bezeichnet ist, dass Karl Zeiß ab dem 1.10.1916 Generalintendant in Frankfurt Main [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1917, S. 372] sein werde, bei den Vereinigten Stadttheatern [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1918, S. 409]. Die Presse hatte gemeldet: „Nach [...] längerer Debatte genehmigte die gestrige Stadtverordnetenversammlung von Frankfurt a.M. [...] einstimmig den Vertrag mit Geh. Hofrat Dr. Zeiß als Generalintendant der städtischen Theater auf zehn Jahre. Geheimrat Zeiß siedelt bereits am 1. Oktober nach Frankfurt über.“ [Berufung des Geheimrat Zeiß’ nach Frankfurt a.M. In: Dresdner Nachrichten, Jg. 60, Nr. 124, 5.5.1916, S. (9)], Licho und Dr. Wollf
Heute AbendWedekind notierte am 18.9.1916: „Abend Rosmersholm. Nachher Webers Hotel mit Ferdinand und Carl Wollf e.ct.“ [Tb] Er besuchte im Königlichen Schauspielhaus um 19.30 Uhr (Ende 22.45 Uhr) die Vorstellung von Ibsens Schauspiel „Rosmersholm“ [vgl. Dresdner Nachrichten, Jg. 60, Nr. 259, 18.9.1916, S. (8)] und war anschließend mit Julius Ferdinand Wollf, Chefredakteur der „Dresdner Neuesten Nachrichten“, und dessen Vetter Karl Wollf, dem Dramaturgen des Schauspielhauses (siehe oben), im Hotel. im Schauspielhaus Rosmersholm. Dann mit Ferdinand und Carl Wollf in Webers Hotel. Hoffentlich geht es Dir und den Kindern gut und fühlt Ihr euch wohl. Innigst grüßt und küßt Dich und die Kinder Dein Frank


[am rechten Rand um 90 Grad gedreht:]

Montagder 18.9.1916. |


Weinrestaurant


Palast-Hotel Weber, Dresden

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Mit Textaufdruck. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Bildseite zeigt eine fotografische Ansicht des Restaurants von Webers Hotel mit gedruckter Beschriftung (hier wiedergegeben). Die Adressseite enthält einen gedruckten Herstellernachweis („9860 ‚Urania‘ Graphisches Institut G.m.b.H., Berlin SW.68“). Die Bildpostkarte ist mit einer aufgeklebten Briefmarke von 7 ½ Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Datum des Poststempels – 18.9.1916 – darf als Schreibdatum angenommen werden.

Uhrzeit im Poststempel Dresden: „7 – 8 N“ (= 19 bis 20 Uhr).

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
402-403
Briefnummer:
616
Kommentar:
Mit Faksimile der Bildseite.
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 320
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 18.9.1916. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (12.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

17.11.2023 12:26