Kennung: 4053

Berlin, 2. Oktober 1916 (Montag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Tilly

Inhalt

Innigst geliebte Tilly! Herzlichen Dank für Deine liebe Abschiedskartedie noch in Herrsching am Ammersee geschriebene, von Pamela und Kadidja Wedekind mitunterschriebene Postkarte [vgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 30.9.1916]. von Herrsching über die ich mich sehr gefreut habe. Heute AbendWedekind notierte am 2.10.1916: „Unterredung mit Friedmann wegen Meinhard Bernauer. [...] Abends Unterredung mit Meinhard und Friedmann im Berliner Theater“ [Tb]. Carl Meinhard war gemeinsam mit Rudolf Bernauer Direktor des Berliner Theaters (Charlottenstraße 90-92), Ludwig Friedmann (Drei Masken Verlag) war für den Bühnenvertrieb von Wedekinds Stücken zuständig. Wedekind war im Begriff, einen Vertrag über die „Erdgeist“-Inszenierung (Premiere: 4.11.1916) im Theater in der Königgrätzer Straße (Direktion: Carl Meinhard und Rudolf Bernauer) in Berlin [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1917, S. 281] zu schließen. Gastspiele dort schloss Wedekind nicht ab. um 9 Uhr21 Uhr. ist die Unterredung mit Meinhardt Bernauer im Berliner Theater. Für Gastspiele in Berlin hoffe ich mir volle Freiheit zu bewahren. In München ist Simson freigegeben„Die Mitteilung erwies sich als falsch. Eine öffentliche Aufführung von ‚Simson‘ blieb in München zu Wedekinds Lebzeiten verboten“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 327]. Wedekind hat die Mitteilung von Ludwig Friedmann mündlich erhalten (siehe oben)., wie mir Friedmann eben mittheilt. Voraussichtlich fahre ich Mittwochder 4.10.1916, an dem Wedekind notierte: „Fahrt nach München. [...] Tilly holt mich am Bahnhof ab.“ [Tb] Morgen und bin Abend 9 Uhr 9.21.09 Uhr. in München. Morgen telegraphiere ich noch. Herzlichste | Grüße und Küsse Dir und den Kindern. Auf frohes Wiedersehen
Dein Frank.


Postkarte


Frau Tilly Wedekind
München
Prinzregentenstrasse 50 III

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 7 ½ Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Datum des Poststempels – 2.10.1916 – darf als Schreibdatum angenommen werden.

Uhrzeit im Poststempel Berlin: „7 – 8 N“ (= 19 bis 20 Uhr).

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
427
Briefnummer:
652
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 320
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 2.10.1916. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (11.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

11.02.2023 10:50