Kennung: 4117

Berlin, 30. März 1917 (Freitag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Tilly

Inhalt

30.III 17


Geliebteste Tilly!

Eben ist die Sendung Fleisch, Wurst und Zucker„Das Paket mit Wurst, Fleisch u. Zucker“ [Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 21.3.1917] wurde am 21.3.1917 in München aufgegeben. angekommen. Ich habe das Fleisch noch nicht probiert. Wenn es noch gut istTilly Wedekind hoffte, dass „das Fleisch noch gut ist“ [Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 26.3.1917], das so lange unterwegs war. bin jetzt wohl vollkommen versorgt und bitte Dich mir vorderhand nichts mehr zu schicken. Heute war ich bei Deutsch zu TischWedekind war am 30.3.1917 zu Gast bei Lili Deutsch (geb. Kahn), Gattin des Direktors der AEG Felix Deutsch, in Charlottenburg (Carmerstraße 3) [vgl. Berliner Adreßbuch 1917, Teil I, S. 456], mit der er seit Herbst 1905 bekannt war: „Bei Lilli Deutsch zu Tisch.“ [Tb]. Herr und Frau Deutsch lassen Dich bestens grüßen. Am AbendWedekind notierte am 30.3.1917 abends seine Begegnung mit Otto Max Köbner (Regentenstraße 3) [vgl. Berliner Adreßbuch 1917, Teil I, S. 1426], Geheimrat, außerordentlicher Universitätsprofessor (Prof. Dr. jur. et phil.) und für koloniale Fragen im Reichsmarineamt tätig, und dessen Gattin Eva Köbner (geb. Liebermann), Tochter von Max Liebermanns Bruder Georg Liebermann, in der Weinstube C. Huth und Sohn (Potsdamer Straße 139) [vgl. Berliner Adreßbuch 1917, Teil IV, S. 440]: „Abends Weinstube Hut. Geheimrat Köbner bittet mich an seinen Tisch mit seiner Frau.“ [Tb] Das Paar war seit dem 23.12.1914 verheiratet. Wedekind hat im Tagebuch mehrere Treffen mit Otto Max Köbner notiert, zuerst am 30.6.1916 in der Deutschen Gesellschaft 1914 („Mittag im Club mit Köbner e.ct.“); er besuchte ihn und dessen Frau am 1.4.1917: „Vor Tisch Besuch bei Köbner und dessen hübscher Frau.“ [Tb] traf ich Köbner und seine Frau, eine Nichte Liebermanns in der Weinstube HutSchreibversehen, statt: Huth (gemeint ist die Weinstube C. Huth).. Wir tranken auf Dein Wohl. Köbner war einmal Dein Tischherr bei DeutschsWann genau Otto Max Köbner bei einem Essen bei Lili Deutsch Tilly Wedekinds Tischherr war, ist unklar – dem Tagebuch zufolge kommen der 27.2.1907 („Abends mit Tilli bei Lili Deutsch in großer Gesellschaft“), der 26.6.1907 („Kammersänger Rabbi Esra. Nachher bei Lili Deutsch“), der 7.12.1907 („Abend bei Deutsch in Gesellschaft mit Tilly“), der 19.2.1908 („Große Gesellschaft bei Deutsch“) und der 4.3.1908 („Abends bei Lili Deutsch“) ist Frage.. Grüße und Küsse den | Kindern.

Mit herzlichem Kuß
Dein Frank.


Postkarte


Frau Tilly Wedekind
München
Prinzregentenstrasse 50 III

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 7 ½ Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Poststempel Berlin: „11 – 12 V“ (= 11 bis 12 Uhr).

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
457
Briefnummer:
695
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 320
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 30.3.1917. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (12.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

27.02.2023 12:29