Kennung: 4132

München, 5. April 1917 (Donnerstag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

S.H. Herrn
Frank Wedekind
Berlin W. a./Anhalter Bahnh.
Hotel Excelsior


Abs: Wedekind Prinzregentenstr. 50
München.


5.IV.17 Geliebter, wenn das Wetter einigermaßen aushält, wollten wir gern morgen nach Herrsching fahren. Ich möchte doch gern | draußen nachsehen u. wenn es nicht gießt, könnten wir dann von Freitag bis Montag Mittag bleiben. Falls Du früher kommen willst, schreibe bitte eine Karte. Ich werde AnnaAnna Wölfel, das „Haus- und Kindermädchen.“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 334] sagen, dass sie mir telephoniert, wenn eine Karte kommt. Meine Adresse draußen wäre: Café am See.

Die Kinder freuen sich schon sehr! Frau Dressler fährt mit ihrer Schülerin Martha Martensen [vgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 3.3.1917].wahrscheinlich auch hinaus u. auch die Sandl. Wenn nur die Sonne so schön schien wie gestern!

Gestern war ich mit Agnes Pariser in einem sehr hübschen Morena-FilmIn den Sendlingertor-Lichtspielen in München wurde vom 31.3.1917 bis 4.4.1917 der Film „Der Schal der Sünde“ (1916) von Robert Heymann, produziert von der „Projektionsgesellschaft ‚Union‘“ [Heymann-Films. In: Lichtbild-Bühne, Jg. 9, Nr. 17, 29.4.1916, S. 46] in Berlin (Regie: Alfred Halm), gezeigt: „Der Schal der Sünde / Filmdrama in 3 Teilen. In der Hauptrolle: Erna Morena“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 70, Nr. 163, 31.3.1917, General-Anzeiger, S. 2]. „‚Der Schal der Sünde‘, der dem großen Drama mit Erna Morena in der Hauptrolle den Titel gibt, ist ein Zaubertuch, das seiner Besitzerin volle Macht über jeden Mann verleiht.“ [Aus den Lichtspielhäusern. In: Leipziger Tageblatt, Jg. 111, Nr. 9, 6.1.1917, Morgen-Ausgabe, S. 14], heute soll ich mit ihren Eltern zu Abend essen.

Lass’ es Dir recht, recht gut gehen! Liebster! Innige Küsse,
Deine Tilly

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Absenderadresse folgt eine handschriftlich durchgezogene Linie, die sie vom Mitteilungstext trennt. Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 7 ½ Pfennig frankiert. Wedekind hat auf der Adressseite mit rotem Buntstift das Datum „5.4.17“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Poststempel München: „5 – 6 N“ (= 17 bis 18 Uhr).

  • Schreibort

    München
    5. April 1917 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    5. April 1917 (Donnerstag)

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
462
Briefnummer:
702
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 5.4.1917. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (12.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

02.03.2023 09:34