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ENTWURF!
Sehr geeh
Im Besitz Ihres werten Schreibens vom 31. vgl. Wedekind an Ernst Rowohlt, 31.10.1909. crs. erlaube ich mir folgendes mitzuteilen:
Ich habe allerdings bei Herrn Antiquar Hirsch die von Ihnen
reclamirten Manusripte Es handelte sich um ein Schulheft Wedekinds mit 20 Gedichten und einem Register, um den Prosaentwurf „Eden“ (eine Vorstufe zu „Mine-Haha“) und zwei Tagebücher von 1889/90 [vgl. Vinçon 1989, S. 447f.]. gekauft und zwar selbstverständlich mit der festen
Ueberzeugung, dass die M. von guter Provenienz seien. Vor einigen Tagen
Da Frau Strindberg behauptet Frida Strindbergs Rechtsanwalt Wilhelm Rosenthal hatte noch am 30.10.1909 an Kurt Hezel geschrieben: „Die Sache ist die, daß meine Klientin Frau Frida Strindberg vor Jahren von Herrn Frank Wedekind verschiedene Manuskripte geschenkt erhielt, diese dann, als sie von München wegzog, einer befreundeten Dame zur Aufbewahrung gab. Vor einiger Zeit sind dann diese Manuscripte abhanden gekommen und durch eine dritte Person Ihrem Herrn Klienten zum Kauf angeboten worden.“ [vgl. KSA 5/II, S. 1016]., dass erstse/en/s Sie
die Manuscr. Frau Str. geschenkt hättenDiese Behauptung erpresste Franziska Gräfin zu Reventlow von Frida Strindberg mit der in Aussicht gestellten Rückgabe eines ebenfalls unter den Manuskripten aufgefundenen und noch nicht weiterverkauften Konvoluts von Briefen Wedekinds an Frida Strindberg [vgl. Schardt 2004, S. 533-535]., und zweitens sie die Manuscr. einer ihr befreundeten Dame, als
sie von München wegzog,
zur Aufbewahrung gabAls Frida Strindberg Ende 1902 München verließ, deponierte sie bei ihrer damaligen Freundin Franziska Gräfin zu Reventlow Wedekinds Manuskripte in einem verschlossenen Koffer [vgl. Frida Strindberg an Ernst Rowohlt, 14.[12].1909 in: Münchner Stadtbibliothek / Monacensia, Nachlass Frank Wedekind, L 2934 und Schardt 2004, S. 533-535]., so würde es zur Klärung der Sachlage sehr viel beitragen,
wenn Si 3/e/ mir mitteilen würden, ob diese Dame wohl die von Ihnen
erwähnte Frau Gräfin REventlow sein könnte.
Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben
Als Ankerdatum ist der 2.11.1909 gesetzt. Der undatierte Brief ist eine Antwort auf Wedekinds Schreiben vom 31.10.1909, das am 1.11.1909 abgestempelt ist und Rowohlt am 2.11.1909 vorgelegen haben dürfte. Das späteste Schreibdatum ist der 3.11.1909, da der Brief Wedekind am 4.11.1909 vorlag, als er an Ernst Rowohlts Rechtsanwalt Kurt Hezel schrieb. Der Wohnort Ernst Rowohlts ist als Schreibort angenommen.
Leipzig
2. November 1909 (Dienstag)
Ermittelt (unsicher)
Leipzig
Datum unbekannt
Datum unbekannt
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia
Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13
Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.
Ernst Rowohlt an Frank Wedekind, 2.11.1909. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (10.12.2025).
Anke Lindemann