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Il y a de la chaleur – Ca rend malade, ça tue.
| Jamais dans s –
Que
fais-tu ?
Tu passes d’un
cabaret malpropre á l’autre, tu bois de la bière et je voudrais pour toi
de vastes salles à glaces, à l’or et du champagne en flots. Je ne | veux
pas que tu prennes une fille des rues. La pensée me fait – mal au cœur. Prends une princesse de beaute
Quand tu coures après à une bonne amie de me
faire entrer en relations avec le baron Hirsch, vieux juif, ri |
Toutes ces femmes
ne font rien toute | la journée et si on leur sert de la chair d’homme le soir
elles y sautent comme des affamées.
Seulement la
Morawetz ne sera rien pour Weinhöppel
– malgrè mes efforts et les siens à lui – excepté si le | hasard venait
à son aide.
J’ai rêvé cette
nuit de ma fillette.
Elle était grande, grande. Et elle me disait : vois donc, j’ai les yeux
qu’il aime, et la bouche et la froideur. Je lui enseignerai à aimer – je le
ferai danser ! | Et tu étais si malheureux à ton tour. Mais je n’ai pas pu
lever la main afin de l’empêcher, j’étais trop fatiguée.
Sans ça rien de nouveau. Moins que rien. Dans le
dernier Simplicissimus
pas d’interview Vom 24.10. bis 28.11.1896 waren – jeweils samstags – insgesamt sechs Interviews Wedekinds in Albert Langens Wochenschrift „Simplicissimus“ erschienen, danach keines mehr.. Messthaler va de nouveau ren
[am linken Rand:]
Je
t’embrasse tant bien que mal
Frida
[Übersetzung:]
Lieber,
Draußen liegt so viel Schnee – ein ganz weißes Leichentuch.
Das macht melancholisch. Im Ernst! Es kann wirklich nur in unseren eisigen
Ländern geschehen, dass man sich über weiße Weihnachten freut. Ich möchte Grün
– Grün und Wärme. Das macht krank, das tötet. Mir war in Deinem Zimmer
ohne Feuer noch nie so kalt wie in diesem rosa Boudoir.
Was machst Du?
Du ziehst von einem schmutzigen Nachtlokal zum nächsten und trinkst Bier, während ich für Dich große, goldene Spiegelsäle und Champagner in Strömen möchte. Ich möchte nicht, dass Du ein Mädchen aus der Gosse nimmst. Der Gedanke tut meinem Herzen weh. Nimmʼ eine Schönheitsprinzessin. Darüber werde ich mich freuen. Beleidige nicht meinen Geschmack, rühre nicht an, was ich nicht selbst anrühren möchte.
Wenn Du hinter den geschäftlichen Angelegenheiten her bist, gehʼ zu Grube. Ich habe ihm alles erklärt hinsichtlich der Jungen Welt. Vergiss Landau nicht. Den ganzen Tag war ich gestern wegen Dir unterwegs. Am Ende des Tages bat ich eine gute Freundin, mich mit dem Baron Hirsch bekannt zu machen, einem alten Juden mit einem Vermögen von 30 Millionen. Habe ich das gut gemacht? Ja! Ich mache es immer gut – ich weiß das. –
Richard war auch bei Porges. Er kommt heute Abend zu uns – um zu singen. Es ist komisch: dieser große, dicke, blasse Junge zwischen diesen beiden Frauen – die Morawetz und die Baronin. Eine alte Baronin liebt ihn auch.
Alle diese Frauen tun den ganzen Tag nichts und wenn man ihnen am Abend Männerfleisch serviert, stürzen sie sich darauf wie Verhungernde.
Nur mit der Morawetz wird es nichts für Weinhöppel – trotz meiner Bemühungen und auch seiner bei ihr – es sei denn der Zufall käme ihm zur Hilfe.
Ich habe diese Nacht von meinem Töchterchen geträumt. Sie war groß, groß. Und sie sagte mir: Sieh nur, ich habe die Augen, die er liebt, und den Mund und die Kälte. Ich werde ihm beibringen zu lieben – ich werde ihn zum Tanzen bringen! Und Du warst so unglücklich, als die Reihe an Dir war. Aber ich konnte die Hand nicht heben, um sie zu hindern, ich war zu müde.
Fried ist verärgert über Langen. Der alte Björnson muss hierher kommen.
Ansonsten nichts Neues. Weniger als nichts. Im letzten Simplicissimus kein Interview. Messthaler wird erneut ans Deutsche Theater zurückkehren.
Ich umarme Dich mehr schlecht als recht
Frida
Bestehend aus 4 Blatt, davon 8 Seiten beschrieben
Der 16.12.1896 wird aufgrund zweier Anhaltspunkte im Brief als Ankerdatum gesetzt. An jenem Morgen berichteten die „Münchner Neuesten Nachrichten“ in ihrer Rubrik „Lokales“, dass Emil Meßthaler das Deutsche Theater in München „vom 1. Januar 1897 bis vorläufig 1. März 1900 in Generalpacht übernimmt, soferne er nicht von diesem Vergleiche binnen acht Tagen zurücktritt“ [Jg. 49, Nr. 585, 16.12.1896, Morgenblatt, S. 3]. Abends erschien unter der Überschrift „München im Winterkleide“ die Mitteilung, dass „die vergangene Nacht so reichlichen Schneefall [brachte], daß sich München heute Morgens im Winterkleide präsentirte. Straßen und Dächer waren allenthalben mit Schnee bedeckt.“ [Jg. 49, Nr. 586, 17.12.1896, Vorabendblatt, S. 4]. Das Schreibdatum liegt auf jeden Fall vor dem 24.12.1896, als Meßthaler vom Pachtvertrag zurücktrat [vgl. Neues Wiener Journal, Wien, Jg. 4, Nr. 1141, 27.12.1896, S. 6]. Als Schreibort wird Frida Strindbergs Wohnort angenommen.
Der Wohnort Frida Strindbergs wird als Absendeort angenommen, als Empfangsort Berlin, wo sich Wedekind spätestens seit dem 11.12.1896 aufhielt [vgl. seinen Brief dieses Datums an Ludwig Fulda].
München
16. Dezember 1896 (Mittwoch)
Ermittelt (unsicher)
München
Datum unbekannt
Datum unbekannt
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia
Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13
Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.
Frida Strindberg an Frank Wedekind, 16.12.1896. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (08.12.2025).
Cordula Greinert