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So ist es ja: Die Regeln des Pedanten
Vermögen nie frühreifen Geist zu zwingen;
Das junge Feuer will mit Riesen ringen
Und flammt empor über die ausgeplanten
Und enggezognen Schranken der Galanten.
Erstickt, erdrückt – muß es zurück sich schlingen,
Im Widerstreite kann kein Werk gelingen
Und Unmuth nagt im Busen des Verbannten.
Und aber ist es so: Nach der Vollendung
Verklärtem Stern trägt dich kein Drachenflug,
Und nur sein Ich genießen ist – Verblendung. –
So gib dann du, wenn dich Gesetze trügen
Dir selbst die Pflicht: Sei Andern erst genug,
So wirst du deinem eignen Selbst genügen! |
Nimm diese Worte, lieber
Dein Weg ist nun
Lebe wohl auf Wiedersehn!
DeinKasp. Adolph
Voegtlin.
Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben
Der 14.4.1881 ist als Ankerdatum für den Abschiedsbrief gesetzt, den Adolf Vögtlin, frühestens am Tag der Zeugnisübergabe (14.4.1881) schrieb, jedenfalls noch vor dem baldigen Studienbeginn in Genf. Die persönliche Übergabe in Aarau ist durch Wedekinds Brief an Adolf Vögtlin vom 24.6.1881 aus Lenzburg belegt. Es darf angenommen werden, dass Schreib- und Übergabeort übereinstimmen.
Aarau
14. April 1881 (Donnerstag)
Ermittelt (unsicher)
Aarau
Datum unbekannt
Datum unbekannt
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia
Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13
Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.
Adolf Vögtlin an Frank Wedekind, 14.4.1881. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (08.12.2025).
Anke Lindemann